Nach dem Fasching ist vor dem Fasching*Ratsch Bumm Bumm!

Begeisternde Stimmung

Beim diesjährigen Reenerschdorfer Piratenfasching ging es nicht nur räuberisch und trunken, sondern auch sehr musikalisch zu. Prinz Holger der 1. mit seiner Lieblichkeit Prinzessin Franziska der 1. übernahmen für die 39. Karnevalssaison die Regentschaft und verkündeten, wie es schon in 38 vergangenen Jahren getan wurde, die absolute Kussfreiheit. Am zweiten Abend besuchte der CDU- Bundestagsabgeordenete Klaus Brähmig, Freund des hiesigen Faschings, den Verein. Er verlieh dem Präsidenten des RKC e.V. Norbert Nitzschner einen Orden für sein langjähriges Engagement und seine Verdienste für die Erhaltung, Pflege und Weitergabe des kulturellen Brauchtums; dies war verbunden mit einem Preisgeld für den Verein. In seiner kurzen unpolitischen Ansprache ans närrische Volk wünschte er den Reenerschdorfer Narren auch weiterhin und besonders für das 40. Jubiläum alles Gute und viele Fans und Mitstreiter.

Mut gehört dazu, andere karnevalistisch zu unterhalten. Viel Text lernen, proben, Tanzschritte wieder und wieder wiederholen. Detailverliebtheit und Genauigkeit wie im richtigen Theater. Es ist live! „Tolle Ideen, voller Einsatz und beeindruckende Bühnenpräsenz“ kam als Feedback vom Publikum an den vier sehr gut besuchten Abenden.

Die Prunksitzung begann mit dem bewährten Vater-Tochter-Gespann, das sich auf eine Piratenabenteuerreise mit Plumpsklo bauen und Floßrudern vorbereitet. Den Übergang zur Hafenkneipe mit heißen Piratenbräuten, Freibeuterinnen und musikalischen Piratenrhythmen schaffte wieder einmal unsere beliebte Familie. Die Mutti hatte vom Flohmarkt eine Flaschenpost mitgebracht und wollte von ihrem Jungen die darin enthaltene Schatzkarte gedeutet haben. Der Junge hatte auch in diesem Jahr ein schweres Los mit seinen Eltern. Er musste ihnen während des gesamten Abends den Weg zum vermeintlichen Schatz zeigen. Dabei erlebten die Drei spannende Abenteuer. Piraten mit Augenklappen, Totenköpfen oder Narben und andere zwielichtige, furchterregende Gestalten konnten miterleben, wie der schmierige Wirt einer Piraten-EKEL-Schänke feinen Herrschaften auf seine Weise Speis und Trank servierte. Dabei wurde einem Papagei seine trockene Ehrlichkeit zum Schluss noch zum Verhängnis. Nicht nur fürs Auge auch fürs Gemüt war der folgende Piratentanz unserer Funken, der die Gäste im Saal begeisterte und sie zum Mitklatschen animierte. Ihr Debüt als Sketcheschreiberin und Spielerin gab Franzi Arnold mit ihrer Rolle als Kapitänin Mary Bloody. Das Publikum amüsierte sich köstlich über ihre Bemühungen, die naive, im sächsischen Dialekt Käpt`n Jack Sparrow anhimmelnde Piratenbraut Dörte in einem maritimen Crashkurs zu einer passablen Piratin auszubilden. Danach schlug die Uhr zwölfmal - Geisterstunde! Es wurde dunkel. Weiße Skelette reflektierten UV-Licht. Sie verloren Bodenhaftung – sie schwebten. Im Saal war es ganz still. Gänsehautfeeling und intensive Spannung lag im Raum als der Klabautermann tote Seelen und Geister zum Leben erweckte. Nach dieser zauberhaften Nummer amüsierten sich die Närrinnen und Narren im Saal über das dreiköpfige, jammernde Gespann alter ausgedienter Piraten, die ihre Altenheimfregatte vernichten wollten, aber ihren Schlachtplan noch einmal durchgehen mussten. Doch nach mehrmaligem Uhrenvergleich explodierte die Bombe doch vorzeitig. Vom „anderen Ufer“ kam der Kapitän, der sein Schiff versenkt hatte und nun mit seiner chaotischen Crew in Reenerschdorf ein neues Schiff zu entern versuchte. Der Mannschaft aus betrunkenen Piraten begegneten dabei allerlei Gestalten: Fährmann, Bürgermeister, Bauer und ein junger Leichtmatrose vom Reinhardtsdorfer Schifferverein. Der rote Faden der Piraterie zog sich auch durch die darauffolgenden Lieder der Faschingskapelle. Sie waren nun schon auf der Schatzinsel angekommen und erlebten von Weitem zwei Weibsbilder, die mit ihren Männern total unzufrieden waren und diese kurzentschlossen gegen einen gutaussehenden, fehlerfreien Freibeuter vom Sklavenmarkt eintauschten. Unterhaltsam war auch der anschließende Hosentanz, der eine beachtliche Konzentration der Tänzerinnen und Tänzer erforderte. Der arrogante Käpt`n Hook mit seinem treuen Begleiter, Herrn Smee, kämpfte gegen Peter Pan, bevor sich Vater und Sohn nun langsam der vermeintlichen Schatzkiste näherten. Tatsächlich fanden sie darin ein goldenes Schmuckstück - die Mutti!! Mit heißen Samba- Rhythmen beendeten die Funken das diesjährige Programm.

Bei nicht ganz so frostigen Temperaturen und herrlichem Sonnenschein schlängelte sich am Samstag, dem 09.02.2013 der Faschingsumzug durch die Reenerschdorfer Straßen. Trommeln, Piraten und Konfetti erlebte man beim großen Umzug. Das Wetter meinte es mehr als gut mit den Umzugskarnevalisten und zahlreichen Gästen, die die Straße säumten. Sie erlebten Kapellen, bunt geschmückte Wagen, Piratenschiffe, Südsee-Schlangen und vieles mehr. Damit sich die kleinen Freunde des Faschings so richtig austoben konnten, sorgten auch dieses Jahr wieder Denise Ziska und Karen Matzke für tolle Unterhaltung, Spiel und Spaß beim Kinderfasching. Am Abend schwangen dann die Närrinnen und Narren beim Maskenball das Tanzbein und waren bei der Prämierung der originellsten Kostüme dabei.

Großer Dank zum Schluss: an alle Aktiven auf und hinter der Bühne, an alle Helfer, ob Küche, Technik, Bar, Aufbau/Abbau... die unseren Karneval auch dieses Jahr möglich machten. Vielen, vielen Dank! Um zum kommenden 40. Vereinsjubiläum im nächsten Jahr allen Gästen ein gewohntes Programm zeigen zu können, treffen sich die Programmgestalter des Vereins bereits wieder in den nächsten Tagen.

Der Reinhardtsdorfer Karnevalsclub hält alle Freunde des Faschings auf der Homepage www.rkc-ev.de auf dem Laufenden.

Ein karnevalistischer Gruß und Ratsch Bumm Bumm von Präsident Norbert Nitzschner

Für den RKC e.V. – Kerstin Honnes